[Als „Bericht des Bureau für Bibliothekswissenschaft“- 05]
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Für den vorliegenden Bericht wurden 50 zufällig ausgewählte Jahresberichte von Öffentlichen Bibliotheken aus dem DACH-Raum ausgewertet. Diese Berichte bezogen sich grundsätzlich aus das Jahr 2023, wenn auch einige schon Planungen für das Jahr 2024 enthielten oder aber bestimmte Zahlen, wie die zur Ausleihe oder zu den aktiven Nutzer*innen, in ein Verhältnis zu den Jahren zuvor setzten. Die Berichte wurden daraufhin codiert, was in ihnen von den Bibliotheken angesprochen wird, also welche Themen, Herausforderungen, Entwicklungen, Ergebnisse oder Beispiele erwähnt wurden. Die konkrete Methodik sowie die Begrenzungen von Jahresberichten als Quelle über die Arbeit von Bibliotheken, wurden in den Berichten der vorhergehenden Jahre besprochen.
Die Auswertung zeigt auch für dieses Jahr ein grundsätzlich positives Bild. Selbst, wenn man bedenkt, dass in Jahresberichten an sich vor allem positive Entwicklungen herausgestellt werden, zeigen sie Bibliotheken, die einerseits gut etabliert sind – sichtbar an steigenden Nutzungs- und Besuchszahlen – und die andererseits ein Veranstaltungsangebot haben, dass sie aktiv auszuweiten trachten. Gleichzeitig zeigen sich weiterhin, dass das, was in der bibliothekarischen Literatur teilweise als überholt bezeichnet wird, erfolgreiche Bibliotheken prägt: Bestände und Ausleihe sind von physischen Medien, vor allem Büchern, geprägt, während digitale Medien eine gewisse Sättigung erreicht zu haben scheinen. Der Grossteil der Veranstaltungen lässt sich dem Bereich Literatur- und Leseförderung zuordnen, die auch stark besucht werden. Kinder und Jugendliche stellen den überwiegenden Teil der Nutzer*innen, Schulen und Kindergärten die Haupteinrichtungen, mit denen Bibliotheken kooperieren. Bibliotheken suchen immer auch andere Veranstaltungen, andere Medienformen und andere Kooperationspartner; aber das heisst nicht, dass sie ihren «Kern» verlieren würden.
Ein fortgesetzter Trend, der sich auch in diesem Jahr wieder feststellen lässt, ist der Ausleiherfolg von Audioabspielgeräten für Kinder, namentlich Tonies und TipTois. Diese erreichen erstaunliche Umsatzzahlen (die zeigen, dass zu wenig dieser Medien vorhanden sind) und werden nach und nach in allen Bibliotheken eingeführt. Was bislang fehlt, ist eine einheitliche Bezeichnung für diese Medien und eine Diskussion über sie in der bibliothekarischen Fachpresse.