[Als Nummer 04 der „Berichte des Bureau für Bibliothekswissenschaft“]
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In den Bericht wurden 50 Jahresberichten Öffentlicher Bibliotheken aus dem DACH-Raum ausgewertet. Die Jahresberichte bezogen sich alle auf das Jahr 2022, ihre Auswahl erfolgte zufällig. Ausgewertet wurden sie, indem alle in ihnen vorkommenden Themen codiert, diese Codes vereinheitlicht und dann ihr Vorkommen ausgezählt wurde. Auf diese Weise wird sichtbar, was Bibliotheken an ihrer Arbeit wichtig genug finden, um es in Jahresberichten darzustellen und auch, was offenbar allgemeine oder für einzelne Bibliotheken spezifische Entwicklungen sind. Die Auswertung wurde mit der gleichen Methodik in den letzten beiden Jahren schon einmal vorgenommen.
Es zeigt sich, dass Bibliotheken im DACH-Raum auch im letzten Jahr recht aktiv und erfolgreich in dem waren, was sie tun. Es gibt in gewisser Weise eine langsame Aufwärtsbewegung. Viele Bibliotheken berichten von einzelnen Nutzungsrekorden.
Wie auch in den letzten beiden Jahren zeigt sich, dass Öffentliche Bibliotheken im DACH-Raum einen recht stabilen Kern von Angeboten und Zielgruppen haben: Im Mittelpunkt stehen Veranstaltungen im Bereich Literatur und Leseförderung, die bei weitem grösste Ziel- und auch Nutzungsgruppe sind Kinder und Jugendliche. Wenn mit anderen Einrichtungen zusammengearbeitet wird, dann vor allem mit Schulen und Kindergärten. Obgleich alle Bibliotheken möglichst viele Medienformen anbieten, stellen weiterhin gedruckte Bücher das Hauptmedium im Bestand und in der Ausleihe dar.
Gleichzeitig haben fast alle Bibliotheken weitere Angebote, dabei aber fast immer solche, die nur für die jeweilige Bibliothek oder wenige andere existieren. (Ausnahme sind hier Vorträge allgemeinwissenschaftlichen Inhalts, die in relativ vielen Bibliotheken angeboten werden.) Es lassen sich – wie auch in den Vorjahren – keine Themen, Veranstaltungen oder Arbeitsformen finden, welche den “Kern” irgendwie ersetzen würden.
Gleichwohl werden Bibliotheken kontinuierlich umgebaut, saniert oder auch neu gebaut. Sie sind in Bewegung, aber anders als dies vielleicht in der bibliothekarischen Literatur erscheint, geht es dabei nicht in eine eindeutige neue Richtung.